Nachdem das stark befestigte Alt-Breisach (rechte Rheinseite) wie das benachbarte Elsass im 17. Jahrhundert französisch geworden war, musste es 1697 nach dem Friedensvertrag von Rijswijk die rechte Rheinseite wieder an Österreich zurückgeben. Um die schutzlos gewordene Strecke zwischen Strassbourg und Mulhouse neu zu befestigen, beschloss Ludwig XIV. eine achteckige Festungsstadt gegenüber Breisach auf der elsässischen Rheinseite zu bauen und beauftragte seinen Festungsbaumeister Sébastien Le Prestre de Vauban damit. Dieser errichtete 1699-1703 die damals grösste Befestigungsanlage nach dem Muster einer barocken Reissbrettsiedlung.
Die Festungsstadt Neuf-Brisach verkörpert die dritte Generation der Vaubanschen Befestigungen und der Höhepunkt seines Werks der Militärarchitektur.
1743 widerstand die Festung einem Angriff der Österreicher. Ausser diesem Ereignis spielte die Stadt nie eine Rolle in der europäischen Geschichte.
1870 wurde die Befestigungsanlage Neuf-Brisach von deutschen Truppen belagert (Deutsch-Französchische Krieg). Dabei wurde sie stark zerstört und eingenommen, später jedoch wieder aufgebaut. Die Anlage blieb aber militärisch bedeutungslos und die Garnison wurde schliesslich 1972 aufgelöst.
Es werden Themen wie der Kampf um befestigte Orte, Feuerwaffen: Einsatz und Wirkung, Vauban als Feldherr und Festungsbaumeister sowie den Kampf um Neuf-Brisach angesprochen.